05. März 2024

INRES - Gartenbauwissenschaft (HortiBonn) auf der 56. DGG Tagung in Braunschweig INRES - Gartenbauwissenschaft (HortiBonn) auf der 56. DGG Tagung in Braunschweig

Themen von Bodenmüdigkeit und Stickstoffhaushalt im Boden bis Nachhaltigkeit im Gartenbau

Vom 28. Februar bis 1. März 2024 trafen sich 185 Wissenschaftler aus allen gartenbaulichen Disziplinen – inklusive einer großen Anzahl an Nachwuchswissenschaftlern – zur gut besuchten 56. Jahrestagung der Deutschen Gartenbauwissenschaftlichen Gesellschaft (DGG) und des Bundesverbandes der Studierenden und Absolventen des Hochschulstudiums der Fachrichtungen Gartenbau und Landschaftsarchitektur (BHGL) am Thünen-Institut in Braunschweig zur Vorstellung und Diskussion aktueller Forschungsergebnisse im Gartenbau sowie zur Netzwerkbildung.

Von links nach rechts
Von links nach rechts - Eike Lüdeling, Elisabeth Schwitzky und Michael Blanke. © Michael Blanke
Alle Bilder in Originalgröße herunterladen Der Abdruck im Zusammenhang mit der Nachricht ist kostenlos, dabei ist der angegebene Bildautor zu nennen.

Der Plenarvortrag stammte von einer Absolventin unseres Bonner Institutes: Prof. Beatrix Wächter-Alsanius hat 1990 hier in Bonn zur Bodenmüdigkeit promoviert, bevor sie ihre Karriere in Quebec, Washington und zuletzt Schweden fortsetzte. Im zweiten Plenarvortrag stellte Prof. Traut Winkelmann (Hannover) die Fortschritte in der Erforschung und Bekämpfung der Bodenmüdigkeit bei wiederholter Bepflanzung mit Rosaceen und das BIS3 Gen als verlässlichen Bioindikator vor. Nematoden assoziierte Pilze, Phenole und Phytoalexine gehören zum Ursachenkomplex – bisher konnte keine resistente Apfelunterlage  identifiziert werden. Schwerpunkte der diesjährigen DGG waren Boden und Substrate, mit besonderem Fokus auf Torfersatz durch eine Reihe vornehmlich organischer Stoffe. Insgesamt wurde eine breite Palette von Themen durch ca. 60 Vorträge und etwa 50 Poster behandelt. Reges Interesse fand auch die Green Challenge zur torfarmen Anzucht von Chinakohl mit 6 studentischen Teams. Bei der Bewertung zählte nicht nur das Aussehen der Jungpflanzen, sondern auch die Publikumsbewertung der Projektvorstellung.

Die Universität Bonn war mit drei Vortägen vertreten. Dr. Michael Blanke stellte die Nachhaltigkeit des Kunststoffeinsatzes im Gartenbau mit Verbesserungspotential und aktuellen Forschungsprojekten vor, und Elisabeth Schwitzky referierte über die Stickstoff-Mineralisation in obstbaulich genutzten Böden und Humusfraktionierung aus ihrer Doktorarbeit bzw. aus dem Dauerdüngungsversuch in Klein-Altendorf im Vergleich zu einem Parallelversuch in Dresden. Marcel Moll vom Lehrstuhl Nachwachsende Rohstoffe von Prof. Ralf Pude berichtete von der Qualitätsverbesserung und reduzierter Blütenendfäule bei Tomaten durch Calciumapplikation in Klein-Altendorf.

Die LWK NRW stellte Forschungsergebnisse zu Tomate, Kartoffel und N-Nachlieferung im Gemüsebau vor. Interessant waren auch die Entwicklung der neuen IP-Richtlinien mit Nachhaltigkeitskriterien für den Obstbau (Osnabrück), Modellierung der Erntevorgänge bei Apfel sowie ein Beitrag aus Geisenheim zur Mechanisierung der Anzucht von Elsbeerbäumen für Agroforstanlagen.

Der Tagungsband ist frei zugänglich unter:
https://dgg-online.org/wp-content/uploads/2024/02/Tagungsband_DGG_BHGL-2024.pdf

Die nächste 57. DGG Tagung findet vom 28. Februar bis 2. März 2025 in Essen statt.     

         


Dr. Michael Blanke
INRES - Gartenbauwissenschaft
E-Mail: mmblanke@uni-bonn.de

Wird geladen