Prof. Grundler forscht seit 40 Jahren auf dem Gebiet der pflanzenparasitären Nematoden, beginnend mit der Promotion, über die Habilitation bis hin zu Professuren an den Universitäten in Wien und Bonn. Ihm ist es gelungen, die verschiedenen Bereiche der Nematologie mit zellbiologischen, pflanzenphysiologischen und molekularbiologischen Fragestellungen zu verbinden und damit den Forschungsstand weiterzuentwickeln und die Bereiche zu vernetzen.
Sein Lehrstuhl ist der einzige in Deutschland, der sich mit pflanzenparasitären Nematoden beschäftigt und seine Absolventen sind national und international hoch anerkannt und finden Beschäftigung in Industrie und Forschung.
Der besondere Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf Zystennematoden, die weltweit verbreitet sind und eine lang anhaltende und intensive Interaktion mit der Wirtspflanze eingehen. Bestimmte Gewebe in der Wurzel werden dabei so verändert, dass sie nur noch als Nahrung für die Nematoden dienen. Dadurch erkrankt die gesamte Pflanze, was zu erheblichen Ertragseinbußen in der Landwirtschaft führt.
Ein Meilenstein der früheren Arbeiten von Prof. Grundler ist die Etablierung der Modellpflanze Arabidopsis thaliana für den Bereich der Nematologie und die kontinuierliche Weiterentwicklung dieses vielseitigen Modellsystems. Es erlaubt unter anderem die Analyse von pflanzlichen Suszeptibilitäts- und Abwehrprozessen sowie die Analyse von Elicitoren und Effektoren von Nematoden. Es wird auch zur Aufklärung der Wirkungsmechanismen von chemischen Verbindungen und Organismen zur Bekämpfung von Nematoden eingesetzt. Viele Forschungsgruppen in der ganzen Welt haben dieses von ihm und seiner Arbeitsgruppe entwickelte System übernommen.
Prof. Grundler gelang es, zahlreiche Kooperation mit anderen Universitäten, Forschungseinrichtungen, der chemischen Industrie und Pflanzenzüchtern im In- und Ausland mit dem Ziel zu etablieren, in naher Zukunft dringend benötigte neue umweltverträgliche Bekämpfungsmaßnahmen gegen Nematoden zu entwickeln.