20. Mai 2020

Wie lässt sich die Lebensmittelsicherheit von Leinprodukten erhöhen? Wie lässt sich die Lebensmittelsicherheit von Leinprodukten erhöhen?

Das INRES ist mit anderen Partnern an dem Forschungsvorhaben „Linovit“ beteiligt, das vom Bundesprogramm Ökologischer Landbau gefördert wird.

Leinsamen sind als Öl, Saat oder Schrot gefragt. Doch sie können Blausäure und Cadmium enthalten. In einem Projekt des Deutschen Instituts für Lebensmitteltechnik e.V. (DIL) und des Instituts für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz (INRES) der Universität Bonn sowie der Ölmühle Moog in Lommatzsch, geht es um die Erhöhung der Lebensmittelsicherheit von Leinprodukten und die Nutzung von Nebenprodukten. Das Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) fördert das Vorhaben mit 480.000 Euro.

Die Samen vom Gemeinen Lein [Linum usitatissimum] sind vielseitig verwendbar –
Die Samen vom Gemeinen Lein [Linum usitatissimum] sind vielseitig verwendbar – - als Öl, Saat oder Schrot. © Hanna Blum /Universität Bonn
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Ob als Öl, Saat oder Schrot – Leinsamen werden schon lange vielseitig verwendet. Zudem sind aufgrund aktueller Ernährungstrends zunehmend proteinreiche pflanzliche Lebensmittel gefragt. Neue Technologien ermöglichen es, solche Lebensmittel aus den Nebenprodukten der Leinsamenverarbeitung zu kreieren und somit einen ressourcenschonenden Rohstoffeinsatz zu erzielen: Was nach dem Kaltpressen von Leinsamen übrigbleibt, kann beispielsweise eine Ölmühle zu einem Bio-Proteinmehl vermahlen, das reich an Ballaststoffen und hochwertigen Proteinen ist.

Neben den wertgebenden Inhaltsstoffen der Leinsamen, können die Saat oder die Verarbeitungsprodukte gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe wie Blausäure oder Cadmium  enthalten. Während die Blausäure (die sogenannten cyanogenen Glykoside) als pflanzeneigene Inhaltsstoffe ein Syntheseprodukt zur Schädlingsabwehr darstellen, handelt es sich bei Akkumulation des Schwermetalls Cadmium um eine externe Kontamination über Cadmiumanreicherungen im Boden. Die Problemstoffe können sich beim Entölen der Leinsamen im Presskuchen anreichern. Hinzu kommt, dass Leinsamen überwiegend importiert werden und demnach wenig Einfluss weder auf die wertgebende noch auf die wertmindernde Qualität genommen werden kann.

Aus Gründen der Lebensmittelsicherheit ist es aber zwingend erforderlich, den Gehalt an problematischen Stoffen in Leinprodukten zu minimieren. Genau hier setzt das neue interdisziplinäre Forschungsvorhaben „Linovit“ des Deutschen Instituts für Lebensmitteltechnik e.V. (DIL) und des Instituts für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz (INRES) der Universität Bonn (Prof. Dr. Ralf Pude und Hanna Blum)  an. Von Anfang an ist auch die sächsische Ölmühle Moog als Partner eingebunden. Das Projekt wird für drei Jahre mit 480.000 Euro im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) gefördert.

In dem Forschungsvorhaben geht es darum, die Inhaltsstoffe von Leinsamen und deren Verarbeitungsprodukte entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu analysieren. Ziel ist es, Stellschrauben zu finden, um wertgebende Inhaltsstoffe anzureichern und zugleich den Gehalt wertmindernder Substanzen zu verringern. Anhand von bundesweiten Anbauversuchen mit jährlich über 20 überwiegend ökologisch wirtschaftenden Landwirten wollen die Forscher des INRES den Sorten- und Standorteinfluss untersuchen. Darüber hinaus sind Feldexperimente am Campus Klein-Altendorf geplant.

 

... mehr zum Thema:

www.oekolandbau.de | 29.04.2020

orgprints.org

www.bundesprogramm.de | 29.04.2020

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